Wir waren heute auf dem Spielefest im Austria Center in Wien. Dieses Jahr war es im Vergleich zum vergangenen Jahr richtig nett und wir konnten alle Spiele ausprobieren, die ich auf meiner Liste hatte. Im folgenden dann meine Spielerezensionen, wer die nicht lesen will, kann sich auch nur die Bilder hier ansehen: Die Spiele die wir gespielt haben in der Reihenfolge, wie sie mir persönlich gefallen haben:
- Voll Schaf: Man kann es kaum glauben, aber das einfachste Spiel hat mir am Besten gefallen! Das Spielekonzept ist super-simpel - auf einer Weide kann Beginnt jeder am Rand mit einem Stoß Schafe. Man kann in jede Richtung geradeaus bis zum nächsten Hindernis (Ende der Weide oder anderer Spieler) hüpfen, aber immer nur mit einem Teil des Stoßes. D.h. es muss immer mindestens ein Schaf sitzen bleiben. So bevölkert man die Weide. Problematisch wird es, wenn man sich vom Gegner (oder auch selbst, ja das haben wir mehrmals geschafft…) einen Stapel einkreisen lässt. Der ist dann nämlich unbrauchbar, weil er in jede Richtung ansteht. Und wer mit diesem einfachen Konzept die meisten Weideplätze bekommt hat gewonnen. Zusätzlicher Spielspaß entsteht auch noch dadurch, dass die Weide jedes mal anders aussieht, weil auch die am Anfang erst gelegt wird. Kann man sicher auch öfters spielen und ist für 2-4 Personen.
- Dominion: Ja, ich weiß, das ist ein alter Hut. Aber ich habe das Spiel heuer zum ersten mal gespielt und war positiv überrascht. Zu Beginn waren wir alle hinreichend verwirrt, aber im Laufe des Spiels haben sich die Qualitäten gezeigt. Dank der vielen verschiedenen Karten ist auch der Wiederspielwert gegeben!
- 7 Steps: Das ist eines der Spiele wie einfach Genial oder Quirkle, bei denen man Steine nachzieht und so strategisch und logisch denkend möglichst viele Punkte einheimst. Das Spielbrett hat verschiedenfarbene Punkte auf die man langsam Türme aufbaut - je höher, desto mehr Punkte. Beginnen kann man seine Lege-Serie aber immer nur ganz unten bei jeder Farbe und kann sich immer nur eine Stufe hocharbeiten. Da spielt natürlich das Glück beim Ziehen der Plättchen aus dem dunklen Sack auch eine gewisse Rolle. Trotzdem ein sehr nettes Spiel, bei dem man wieder ein bisschen denken darf.
- La Isla: Dodos, Kröten, Stechmücken, Mäuse und Affenvorfahren können hier gerettet werden. Jeder hat fünf kleine Plastikforscher, die er je nach Spielvorgaben auf Felder setzen kann und somit die kleinen Tierchen umzingelt und mitnimmt. Das schöne an dem Spiel ist, dass man jede Runde nur drei Karten bekommt, mit denen aber doch sehr viele verschiedene Möglichkeiten hat, da auf jeder Karte drei verschiedene Teile drauf sind - Aktion, Resourcen und Tierchen (Siegpunkte) und man sich aussuchen muss welche Karte man für welche der drei Teile verwenden möchte. Am Ende zählt wer am schlausten und besten Tierchen eingekreist hat und seine Aktionen gut genutzt hat. Auch hier ist das Spielfeld jedesmal neu.
- Orongo: Noch eine Insel, diesmal mit Maoris, Osterinsel-artigen Steinköpfen, die man an die Küste setzen muss. Währung sind Muscheln und das Spielprinzip ist bieten. Der meistbietende verliert seine Muscheln und kann dafür als erster Plättchen einheimsen und hat somit die größte Chance Maoris zu bauen. Der letzte, der gar nichts bietet, bekommt dafür wieder Muscheln. Das ganze hat uns ein bisschen Fingerspitzengefühl abverlangt, da diese blöden Muschelchen nicht liegen bleiben wollten und lieber weggerollt sind… Trotzdem ein recht schnelles Spiel mit einfachem Spielprinzip, das aber doch auch ein bisschen Hirnschmalz verlangt.
- Beasty Bar Simples Spielprinzip, doch man muss ein paarmal spielen, bis man die ganzen Tiere kennt. Im Prinzip gibt es 12 Tiere (Löwe, Känguru, Papagei, Skunk, Chamäleon, Schlange, Affe, Seehund, Zebra, Nilpferd, Krokodil, Giraffe) und alle stehen an der Bar an. Die einen fressen, die die vor ihnen stehen, andere laufen vorbei oder machen sonstige Dinge. Wenn fünf Tiere an der Schlange stehen, dürfen 2 rein und einer landet in der Gosse. Das geht so lange bis keiner mehr welche auf der Hand hat. Dann schaut man wer gewonnen hat. Ist wirklich pfiffig nur muss man wissen, was die einzelnen Tiere tun, auch um abschätzen zu können, was einem noch passieren kann. Es gibt dann auch noch erweiterte Regeln, wenn das Spiel einem zu langweilig werden sollte.
- Adventure Tours Jeder stellt eine Reisegruppe zusammen und kann Ausrüstung verwenden. Wenn der Trupp fertig zusammengestellt ist, hat man gewonnen. Natürlich ist das nicht alles. Verschiedene Mitfahrende können den anderen eins auswischen - Karten stehlen, angreifen, abheben lassen usw. ganz nett. Nach einmal spielen hatten wir aber sicher noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft.
- Pictofun Aufgrund des Spielspasses im ersten Spiel wollte ich dieses Spiel viel höher bewerten. Es ist ein Spiel bei dem man möglichst schnell Assoziationen zu einer Karte machen muss. Leider spielt man jedes Spiel fast alle Karten durch und hat deshalb bereits im zweiten Spiel Assoziationen parat, die man aus dem Speicher holen kann. Leider also kein Wiederspielwert… Trotzdem hat es riesen Spaß gemacht. Es gibt 11 Kategorien (Film, Musik, berühmte Personen, Firmen und Marken, Essen und Trinken, Geschichte, Geographie, TV-Serien und Shows, Sport, Bücher, Sprichwörter) sowie einen Joker (beliebige der 11 Kategorien). Die Zeit läuft und man muss eine Karte nach der anderen vom Stapel abheben und eine Assoziation zu einer der Kategorien machen - also man hebt zum Beispiel eine Ente und kann dann z.B. Donald Duck (Buch oder Serie), Entenbraten (Essen), Ente gut alles gut (Sprichwort) oder was auch immer einem zu einer anderen Kategorie einfällt sagen und die Karte auf die Kategorie legen. Dann gleich die nächste Karte heben und frisch fröhlich weiter-assoziieren, wobei jetzt ja nur noch 10 Kategorien da sind. Wenn die Zeit um ist, wird für den Spieler gewertet und dann ist der nächste dran. Wirklich teilweise harte Denkanstrengung und sehr witzig - beim ersten mal.
- Abluxxen Das Spiel habe ich recht weit hinten gereiht, dafür dass es den österreichischen Spielepreis 2014 gewonnen hat. Das Spiel dreht sich darum den anderen Karten vom Tisch zu stehlen, denn die bringen Punkte, im Gegensatz zu den Karten in der Hand. Leider fanden wir, dass zu viert zu wenige Karten da waren. Kaum hat das Spiel ein bisschen Dynamik bekommen, war der Stapel leer und wir mussten aufhören, mischen und die nächste Runde beginnen. Außerdem hat uns gestört, dass man eher darum kämpfen muss aus dem Minus herauszukommen, als Punkte anzusammeln. Trotzdem ganz nett und schnell verständlich.
- Camel Cup Super Süße Spielfiguren und Spielzubehör. Das ganze ist ein Kamelrennen, bei dem man auf das schnellste Kamel setzen muss aber auch auf das langsamste (Tolles Kamel vs. Olles Kamel). Gezogen wird indem man einen Wüfel aus der Pyramide in der Mitte fallen lässt, der hat eine Farbe und eine Zahl von 1-3. Kamele die bei einem anderen Kamel landen, landen nicht daneben sondern drauf und das untere Kamel nimmt die anderen dann sogar Huckepacke mit. Wir haben leider zu Beginn, das mit dem Wetten nicht ganz so kapiert und deshalb das Spiel leicht abgeändert gespielt. Ich denke es kann sehr nett sein und ist für bis zu acht Spieler gemacht. Definitiv ein großes Plus für die liebevolle Ausführung!
- Venezia 2099 Das Spiel bildet zwar das Schlusslicht, was aber nicht heißt, dass es abgrundtief schlecht war. Ich habe das mit den Punkten nicht ganz durchschaut. Langsam säuft Venedig ab, jedes mal wenn jemand drann ist wird am Ende des Zuges ein Spielfeld umgedreht. Zuerst niedrigere Nummern, dann immer höhere. Währenddessen kann man Schätze kaufen, jede Runde einen. Doch erst am Ende stellt sich wirklich heraus, welcher Schatz die meisten Punkte bringt - der wo die wenigsten Stadtfelder übrig geblieben sind… ganz nett, hat mich aber nicht umgehauen… Sodala, das war’s für heute! War ein toller Tag!