Heidrun, Roman und ich haben zwei tolle Tage in Bratislava verbracht.

Am Samstag sind wir mittags mit dem Zug vom Hauptbahnhof weggefahren. Bereits im Zug waren so viele AC/DC Fans, dass der Zug schon leicht ünerfüllt war. Wir hatten aber zum Glück einen Sitzplatz.

Am Nachmittag sind wir von unserem Hotel Richtung Stadt spaziert und sind zufällig über ein Pride Fest gestolpert. Da sind wir natürlich gleich hinein und haben uns dort mal einen Cider genehmigt.

Danach sind wir weiter in die Stadt spaziert wo wir ein echt nettes schattiges Cafe gefunden haben - Cafe Verne. Das Essen war gut (ich hatte Haluški) das Bier war gut und die Kellner zwar langsam aber super nett und aufmerksam! Wir hatten es aber nicht eilig!

Cafe Verne

Am Sonntag haben wir uns dann die Burg angesehen. Da es super heiß war, sind wir mit dem Bus vom Hauptbahnhof (nicht weit von unserem Hotel) quer durch die Villenviertel am Berg, bis hin zur Burg gefahren. Dann sind wir durch die Höfe spaziert und dann hinunter in die Altstadt.

Burg Altstadt

Wir sind nochmal ins selbe Restaurant gegangen, ich hatte diesmal Hühnerpörkölt.

Und dann haben wir uns auf den Weg zum Konzert gemacht. AC/DC waren super, aber die Organisation von Anreise und dem Konzert selbst war nicht so toll!

Wir hatten uns schlau gemacht und es wurde empfohlen zwei Busse zum Konzertgelände zu nehmen. Ö-Ticket hat dann noch am Vortag die Info rausgeschickt, dass es Shuttle-Züge vom Hauptbahnhof gibt. Super, wir sind ja gleich daneben. Also gehen wir am Nachmittag zum Bahnhof, aber obwohl wir Konzerttickets und gültige Fahrkarten für Bratislava haben, lassen sie uns nicht rein. Wir müssen uns online Tickets um 12 Euro hin und retour kaufen und die nächsten freien Plätze sind erst in einer Stunde.

Also nehmen wir den Bus. Der ist auch gesteckt voll. Im Bus sehen wir dann eine Anzeige auf slowakisch, wo sie was über das Konzert schreiben. Anscheinend gibt es eine geteilte Streckenführung - also statt mit 2 Bussen direkt hinzufahren müssen wir 2x umsteigen. Im Prinzip auch nicht tragisch, außer, dass die Busse immer voller werden, je näher wir an das Konzertgelände kommen. Beim ersten mal Umsteigen schaffen wir es in den 2. überfüllten Bus hinein, in den ersten wären wir nie reingekommen.

Dann wollen wir, wie auf der Internetseite der Verkehrsbetriebe angeschrieben nochmal umsteigen, aber dort wir uns gesagt - gibts nicht. Einfach den Menschenmassen folgen. Also spazieren wir von dort 3km bis zum Konzertgelände gemeinsam mit weiteren 90.000 Leuten in der Abendhitze.

Wanderung

Nach einer Dreiviertelstunde erreichen wir auch das alte Flugfeld auf dem das Konzert stattfindet. Wir wollen natürlich was trinken. Roman und Heidrun stellen sich beim antialkoholischen Stand an, denn wir wollen alle je ein Cola und ein Wasser gegen den Durst. Ich stelle mich daneben beim Bierzelt an. Eine dreiviertel Stunde anstehen bin ich zur Hälfte beim Bier, Roman und Heidrun haben es zu den Getränken geschafft. Und sie hatten Glück, dass sie überhaupt etwas bekommen haben. Man kann nämlich weder mit Karte noch mit Bargeld zahlen. Man muss bei einem anderen Zelt sich eine Stunde anstellen um Geld auf ein Chiparmband aufzuladen und dann kann man damit zahlen. Aber ein paar nette Deutsche haben für sie mitgezahlt und sie haben es bar beglichen. Also konnten wir uns weder Essen noch Bier kaufen, außer wir stellen uns nochmal lange an, um so ein Armband zu bekommen. Wenigstens etwas Wasser gegen den Staub!

Staubig

Während dem Konzert habe ich mir dann doch ein Armband gegönnt und uns noch ein Bier geholt. Obwohl die Schlange kurz war habe ich doch eine halbe-dreiviertelstunde gebraucht. Sie haben auf dem ganzen Gelände acht Bierzelte mit jeweils einer Bierabfüllmaschine, die 10-15 Bier in der Minute rauskriegt. Also ca. 100 Bier Pro Minute bei 90.000 Menschen. Da kann man sich ausrechnen warum das solange dauert.

Aber wie schon gesagt, das Konzert war super!

Hier noch ein paar Videos:

Dann haben sie auch noch 3x während dem Konzert eine Ambulanz quer durch die Menschenmassen fahren lassen. Bei den Konzerten und Festivals bei denen ich bisher war, waren die Rettungszelte am Rand, Verletzte wurden dorthin getragen und dann von Außen mit der Ambulanz abtransportiert, wenn nötig, nicht querfeldein zwischen allen Leuten durch. Man sieht es nicht gut auf dem Bild, aber da kommt die Rettung vorbei.

Ambulanz

Nach Ende des Konzerts haben wir uns gedacht, so gut wie das organisiert ist, gehen wir lieber zur nächsten Straße und holen uns ein Taxi… nach weiteren eineinhalb Stunden und ca. 4.5km sind wir nach Wanderung durch Wald und Gstettn und über ungesicherte Geleiskörper bei einer Straße. Jetzt hatten wir auch bereits viele andere abgehängt. Wir waren nur noch ein paar Hundert Leute, nicht mehr Tausende.

Manche warteten auf den Nachtbus, andere spazierten die Straße lang. Wir versuchten ein Uber zu bekommen. Hoffnungslos! Obwohl dank hoher Nachfrage der Preis schon bei über 40 Euro pro Uber war (Bolt noch bei 12 Euro) war nichts zu bekommen, weder ein Uber noch ein Bolt, aber es fuhren immer wieder Taxis, Ubers, Bolts vorbei. Ein paarmal haben wir gewunken, aber sind ignoriert worden. Also haben wir uns schon drauf eingestellt nochmal eineinhalb Stunden bis zum Hotel zu gehen. Doch dann hat sich ein Taxi erbarmt und für die 9 Minuten Fahrt 50 Euro verlangt. Da es bereits halb 2 war haben wir das Angebot dankend angenommen. Die Taxifahrer haben allesamt die Uber Calls nicht angenommen und stattdessen schwarz auf die Hand noch mehr Geld verlangt. Ich nehme es ihnen nicht übel, eh gescheit. Wir hätten dem fast alles bezahlt nach dem Tag. Aber dann waren wir um dreiviertel 2 oder so doch noch im Bett…

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