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Teppiche verlegt

Schön langsam geht was weiter. In unserem Arbeitszimmer und Schlafzimmer wurden jetzt die Teppiche verlegt. Das idiotische Möbelhaus, das wir beauftragt hatten, hat uns das Leben zur Hölle gemacht. Zuerst hat der erste Verkäufer eine falsche Bestellung abgegeben. Dabei habe ich zur Bestellung extra meinen Grundriss mitgenommen. Ich habe ihm die genauen Maße genannt, er hat mich darüber aufgeklärt, dass die Teppiche 5m breit sind und ich deshalb nicht 4,5m x 3,5m sondern 5m x 3,5m bestellen muss. Kein Problem! Nur dann hat die Nuss die Maße meiner Zimmer aufmultipliziert (4,5x3,5=15,75) und sich nur das Ergebnis aufgeschrieben. Tags darauf krieg ich natürlich einen Anruf von ihm, dass ihm da was komisch vorkommt. “Die Zimmer sind 3,15m breit, richtig?” “Nein”, sag ich. Wozu hab ich den Plan mitgenommen? “Meine Zimmer sind 3,5m breit.” “Aha”, sagt er. Fünf Minuten später läutet nochmals das Telefon: “3,15m, oder?” Es war zum schreien. Er hat natürlich falsch bestellt und musste stornieren und nochmal bestellen. Um das für die aufzuklären, die noch nicht schnell im Kopf gerechnet haben, der Teppich bei der Firma ist ja fünf Meter breit und der Teppichverkäufer hat zuerst 4,5x3,5 gerechnet, es aufgeschrieben und danach logischerweise durch 5 dividiert. Ergibt 3,15. Da bin ich natürlich auch nicht gleich draufgekommen, mir kam die Lösung aber recht bald. Kalenderwoche 1, die Woche in der die Teppiche geliefert werden sollten laut Rechnung, verstrich. KW2 auch. In KW3 wurde ich unruhig. Solange keine Teppiche in den Räumen waren, konnte ich die Möbel nicht bestellen. Also, da ich gerade in der Nähe war fuhr ich persönlich vorbei um mich zu erkundigen. Nein, die Teppiche sind noch nicht da. Er (diesmal ein anderer Teppichverkäufer) wird die Lieferfirma anrufen und mir dann am Nachmittag bescheid geben. Der Nachmittag verstrich, der nächste Tag auch. Also rief ich dann wieder mal beim Möbelhaus an. Schwupps war ich in die Teppichabteilung verbunden und trara, der erste Teppich war schon da. Der zweite nicht. Also würde mich der nette Herr (wieder ein anderer) am Nachmittag zurückrufen um mir zu sagen, wann der Schlafzimmerteppich da ist. Irgendwoher kommt mir die Gschicht bekannt vor… Wie erwartet, kein Anruf. Weitere zwei Tage verstreichen und schließlich gehe ich samt Bodyguard (David) nochmal persönlich zum Möbelhaus. Tja, der Teppich ist noch nicht da, aber er ruft mich ganz bestimmt an, sobald er da ist. Nichts zu machen. Frustriert geht das warten weiter, aber kaum zu glauben, gleich am nächsten Tag ist der Teppich auch wirklich da. Hurrah! Also wieder zum Möbelhaus fahren den Rest zahlen. Nein, dieses Möbelhaus kennt weder Überweisungen, noch Kreditkarten. Man kann dort nur bar oder mit Bankomat zahlen, ein weiteres Manko! Außerdem kann dieses Möbelhaus auch nicht liefern oder Teppichverleger organisieren, aber sie können einem Telefonnummern von Partnerfirmen geben. Der Verkäufer war kulant und hat die Lieferfirma angerufen und ich hatte auch schon bald einen Termin. Jetzt musste ich nur noch den Verleger erreichen. (Detail am Rande, der Teppichverleger ist rein zufällig der Schwager vom Lieferanten… hmmm…) Gar nicht so einfach, aber schließlich hat er es beim zweiten Termin in die Wohnung geschafft. Er wollte sich noch die Böden ansehen, die jetzt drinnen sind. Der Termin fürs Verlegen war auch gleich ausgemacht. Nach x-maligem Zusammenrechnen schlich der Verdacht in mir auf, dass wir zu wenig Sesselleisten hatten, also entschieden David und ich, wo wir das Loch haben wollen (hinterm Kasten) und teilten es dem Teppichverleger mit. Doch, oh Wunder, es war doch genug! Aber da ja nicht alles gut gehen kann, war dafür der Teppich fürs Arbeitszimmer zu klein! Nur 4,20m breit! Wenn man aber von einem 5m breiten Teppich 4x 7cm breite Streifen für Sesselleisten abschneidet bleibt doch 4,72m übrig…. hmmm… außer der Teppich war doch nur 4,50m im Original breit! Natürlich habe ich 5m bezahlt… solche Idioten! Jetzt haben wir es unschön gestückelt, aber da kommen eh die Kästen drauf! Ich möchte den Namen des Möbelhauses nicht im Blogpost nennen, erzähle aber jedem der es wissen will, gerne, welches es war! Übrigens, hier die neuen Teppiche: Zur Galerie Und hier nochmal zum Vergleich, einen der Original-Bodenbeläge:

Höllenritt!

15 Stunden Fahrt! Unsere heutige Fahrt von Vechta nach Wien war die Hölle! Um 8 Uhr morgens sind wir bereits losgefahren. Vorher mussten wir noch das Auto packen und die Wohnung in einem stabilen Zustand (Heizung runterdrehen und keine elektrischen Geräte anlassen) zurücklassen. Ein Koffer und meine Schlumbergertasche hatten keinen Platz mehr in unserem kleinen Ford und mussten deshalb auch in Vechta bleiben und auf den Transport warten.

Gleich nach Abfahrt hörten wir die ersten Meldungen im Radio - 30 Unfälle in Niedersachsen seit es in der Nacht zu schneien begonnen hat. Und kurz darauf in der ersten Baustelle war auch schon Blaulicht. Auf der Überholspur stand ein Mercedes neben einigen umgefahrenen Absperrungen in die falsche Fahrtrichtung schauend verschreckt in seinem Auto. Bis auf ein paar Lackschrammen dürfte aber nichts passiert sein. Weiter südlich hörten wir dann auf 1Live dem Nordrhein-Westfälischen Radio 150 (!!!) Unfälle in NRW in der letzten Nacht. Na super. Auch in Hessen war’s nicht viel besser - 60 Unfälle davon nur ein schwerer. Aber wir hatten zum Glück wenig Verkehr, trockene Straßen und Sonnenschein. Wir hatten die Möglichkeit in Bayern bei Isi zu übernachten, aber da ja eh alles gut war, entschieden wir uns dagegen. Doch kaum fuhren wir nach Bayern hinein begann das Chaos! Die ersten Wolken und schneefall und natürlich auch noch ein Berg - das war zuviel auf einmal. Bergauf sahen wir auf der Gegenfahrbahn schon Blaulicht blitzen, auf unserer Seite aber noch nichts. Kaum gings bergab war aber auch hier was zu sehen! Die Fahrbahn war eisig, der Schneefall relativ dicht und rechts im Graben standen alle paar hundert Meter ein paar Autos. Wir fuhren gemütlich mit 50 den Berg hinunter und hatten keine weiteren Probleme. Auch nach dem Hügel blieben die Straßen glatt, so fuhren wir gemächlich mit maximal 70 weiter. Ein paar Kilometer weiter fahre ich gerade ziemlich einsam und allein die Autobahn entlang. Rechts auf einer Autobahnauffahrt sehe ich einen dunkelblauen Kastenwagen und denke mir nicht viel dabei. Sicherheitshalber fahre ich auf der linken Spur, da sowieso nichts los ist. Plötzlich staubt unter dem blauen Kastenwagen Schnee auf und er dreht eine wunderschöne Pirouette direkt im 90 grad Winkel auf uns zu. Zum Denken bleibt mir keine Zeit, Bremsen traute ich mich nicht auf der eisigen Fahrbahn, also wich ich soweit geht nach links aus und starrte (gemeinsam mit David) mit großen Augen den sich drehenden Wagen an, während sein Heck nur maximal einen halben Meter an unserer Seitentür vorbeischlitterte, bevor wir vorbei waren. Im Rückspiegel sah ich noch wie er quer zur Fahrbahn stehen blieb. Geistesgegenwärtig meinte David ich soll doch an der Notrufsäule halten. Während David den Notruf absetzte kam auch schon der Kastenwagen angefahren und hielt hinter uns. Zwei bewaffnete Männer stiegen aus - ein Geldtransporter. Anscheinend ist ihnen auch nichts passiert und David und ich fahren weiter! Das war vielleicht ein Schreck! In Bayern schneite es immer wieder auch heftiger und einen Teil der Autobahn mussten wir umfahren, da sich dort ein paar LKWs quergestellt haben. Endlich in Österreich war das Wetter dann auch besser. In Linz beginnts! Oder besser gesagt beganns - das Chaos. Dichter Schneefall sodass nach kurzer Zeit schon keine Fahrbahnmarkierungen mehr zu sehen sind und wir uns wieder einmal mit 50 über die Autobahn quälen. Bei Haag ist dann ein kleiner Berg. Bei Schönwetter ein kleiner Hügel, dem man mit Sicherheit keine Beachtung schenkt, doch heute auf schneeglatter Fahrbahn ein verheerendes Chaos! Autos mit Sommerreifen und LKWs stehen auf den rechten beiden Spuren kreuz und quer, während auf der linken Spur sich die Autos, die Winterreifen oder Schneeketten besitzen langsam dahinquälen. Das Anfahren auf der Fahrbahn bereitete allen sichtliche Schwierigkeiten. Immer wieder Autos, deren Vorderreifen sich drehten, das Auto selbst sich aber keinen Centimeter bewegte. Eine arme Sau mit Heckantrieb hat es sogar geschafft beim Versuch vorwärts zu fahren, nach hinten zu rutschen. Einige Leute waren dabei Schneeketten anzulegen und ein paar ließen ihre Mitfahrer schieben. Nach der Hügelkuppe löste sich das Chaos langsam auf und bei Ybbs war dann auch der Schneefall beendet. Die restlichen Kilometer konnten wir erschöpft, aber froh bald zuhause zu sein, in einem passablen Tempo fahren. In Klosterneuburg angekommen, mussten wir nur noch das Auto entladen und dann ab ins Bett! Was für ein Tag!