Jetzt, da ich endlich angekommen bin, ein paar Geschichten von unterwegs. Wir sind ja heute vor einer Woche in Strasshof weggefahren - Evi, Petra und ich. Bei heißen 36 Grad haben wir die erste Etappe nach Passau gemacht. Dort sind wir dann gleich in einen Bayrischen Biergarten eingefallen und haben Schwein, Ente und Pute gegessen. Bier war für mich leider keines drinnen, da ich ja Autofahren musste. Bei der großen Hitze haben wir nur einen kurzen Rundgang durch Passau gemacht und sind dann weitergefahren nach Nürnberg. Nürnberg ist eine wirklich sehr schöne Stadt. Leider ist das Ringhotel Loews Merkur nicht so schön. Wir hatten im Zimmer mehr grad als draußen und die Fenster konnten nicht geöffnet werden. Sonst wäre das Hotel nett gewesen, Zimmer, Betten, Bad und so haben eigentlich gepasst. Nürnberg selbst ist einfach toll. Zum Abendessen haben wir uns eine Portion Nürnberger Würstel geteilt. Auch die waren wirklich richtig gut! Wir haben unzählige Fotos gemacht und sind sogar am nächsten Morgen noch kurz zur Burg hinauf gefahren. Der geplante Stopp in Wetzlar am zweiten Tag ist dann leider ins Wasser gefallen, obwohl das nicht der richtige Ausdruck ist. 38 Grad Celsius und Mittagssonne waren uns einfach zu viel des Guten. Wir haben getankt, ein Eis gegessen und sind weitergefahren. Alternativ sind wir dann einen Abstecher zum Aussichtspunkt vom Tagebau Hambach gefahren, da wir noch Zeit hatten. Der Tagebau ist seit ich das letzte mal dort war ein ganzes Stück gewandert. Unter dem Aussichtspunkt ist nicht mehr das Loch sondern schon ein schöner Teil aufgeschüttete Sophienhöhe. Abends sind wir dann in Köln angekommen. Was wir nicht wussten war, dass genau an dem Tag Christopher Street Day war und die Parade genau zwischen allen Parkmöglichkeiten und dem Hotel lag. Also mussten wir mit Sack und Pack durch die Parade durchlatschen um zu unserem Hotel zu kommen. Nach einer kurzen Verschnaufpause sind wir dann zum SushiOu weitergegangen und haben furchtbar leckeres Running Sushi genossen. Danach sind wir noch bei einem Spaziergang zum Dom und zurück ein bisschen nass geworden. Das Stadthotel zum Römerturm in Köln war wirklich 1a! Schöne Zimmer, Klimaanlage, gutes Frühstück mit großer Auswahl - echt schön! Tag drei sind wir dann gleich in mehreren Ländern gewesen: Deutschland, Niederlande, Belgien, Frankreich, England, wobei wir durch Niederlande und Frankreich eigentlich nur durchgefahren sind. Unseren ersten Stopp haben wir in Gent gemacht. Das Wetter war super - sonnig mit Wolken - also perfekt für den Stadtspaziergang. Wir haben auch ein super Lokal für ein Mittagessen gefunden. Innen war das Lokal vollgerammelt mit Möbeln, Tierköpfen und viel Kitsch. Das Essen war aber 1a! Und Gent ist immer einen Besuch wert - eine wirklich traumhaft schöne Stadt. Rechtzeitig eineinhalb Stunden vor Überfahrt waren wir dann sogar auch in Coquelles beim Eurotunnel. Zuerst musste ich Miku einchecken. Dann haben wir uns noch beim Aldi ein bisschen was zu Trinken (und Naschen) geholt und haben uns dann zum Tunnel weitergewagt. Das System ist echt witzig. Alle Autos werden in Züge verfrachtet. Man kann auch aussteigen und aufs Klo gehen und bekommt auch was zu trinken. Sonst war die Überfahrt ereignislos, da man im Tunnel klarerweise nicht viel mitbekommt. Bei der Ausfahrt war dann Linksverkehr angesagt, was aber dank Navi kein Problem war. Wenn ich noch Straßenschilder hätte lesen müssen wäre es sicher schwieriger gewesen. Keine halbe Stunde später waren wir auch schon in unserem Hotel - das Grand Burstin in Folkestone. Das Hotel wurde 1843 gebaut und war damals sicher supertoll. Jetzt ist es nur noch alt, schmuddelig und baufällig. Das Hotel hat beinahe Blick auf die Klippen von Dover, also auf die anderen Klippen, südlich von Dover. Die Teppichböden sind alt, die Zimmer winzig, die Fenster hin, die Betten furchtbar und das Frühstück haben wir ausgelassen. Dafür sind alle Gäste über 90 und es werden Bingo Abende ausgerufen. Eigentlich ist der ganze Strand von Folkestone ein trauriger Anblick, alte Hotels, aufgelassene leerstehende Gebäude, ein zerbröckelnder ehemaliger Bahnhof. Nur der alte Ortskern mit Hafen ist ganz nett. Nach einem Frühstück bei McDonald’s sind wir weitergefahren Richtung Stonehenge. Stonehenge ist eigentlich winzig klein, man stellt es sich viel größer vor. Vom Eingang zu dem eigentlichen Steinkreis kann man ohne Eintrittskarte spazieren, es sind aber schon 2km Weg. Das war gut, da so die Miku endlich auch etwas von der Reise hatte. Vom echten Eingang aus sieht man dann Stonehenge und die Menschenmassen. Der Fußweg um den Steinkreis ist aber so angelegt, dass man die Leute dann nicht mehr sieht. Das heißt sobald man im Bereich ist, wo man zahlen muss, kann man Fotos ohne andere Menschen drauf machen, was super ist! Das Wetter war durchwachsen. Kurz hat es uns angeregnet, doch die restliche Zeit blieb es trocken. Weiter ging es dann nach Bath. Bath hat einen wunderschönen Stadtkern. Während Evi und Petra sich die riesigen römischen Bäder angesehen haben, habe ich ein Buch gelesen und den Straßenmusikern gelauscht. Wieder mal war es sonnig und heiß, ab und zu kamen Wolken vorbei. Wieder mal perfektes Fotowetter. Wir sind dann mit dem Auto noch schnell beim Royal Crescent vorbeigefahren um für ein Foto halt zu machen, dann fuhren wir weiter nach Worcester wo wir im Holiday Inn übernachtet haben. Der nächste Tag bot uns endlich echt englisches Wetter - Regen! In Penrith, einem kleinen Ort noch südlich der Grenze zu Schottland haben wir für einen nassen Spaziergang und ein Mittagessen halt gemacht. Sehr spektakulär war es dort nicht, aber noch viel schlimmer war die English Heritage Site “Arthur’s Round Table”. Das hatte nämlich nichts mit König Arthur oder einem Tisch zu tun, sondern war ein prähistorischer Kreis auf einer Kuhweide. Selbst das Schild war schon abgefallen. Doch dann sind wir nach Lowther Castle und Gardens gekommen. Hier durfte Miku wieder mal mit rein! Das Schloss und die Gärten werden immer noch renoviert bzw. ausgegraben und auf den ursprünglichen Zustand zurückgebracht. Wir sind bei sonnigem Wetter lange durch die Gärten spaziert und haben es dort sehr genossen! Und am Abend sind wir dann auch noch im wunderschönen Edinburgh bei einem furchtbar kitschigen Abendrot angekommen. Wir haben frische schottische Miesmuscheln zu Abend gegessen und sind durch die Stadt spaziert. Das Hotel - Motel One - war auch toll und wir durften Miku am Abend sogar in die Bar mitnehmen. Am nächsten Tag waren Petra und Evi dann im Camera Obscura Kuriositäten Museum und wir sind nochmals durch die ganze Stadt spaziert, bis wir dann fluchtartig weiterfahren mussten um nicht die Fähre nach Belfast zu verpassen. Laut Navi waren wir vorerst 5 Minuten zu spät dran, doch durch meine Fahrkünste hatten wir dann bei Ankunft noch 15 Minuten Spielraum. Die Überfahrt war dann nass und ereignislos. Gestern haben wir uns dann noch das Gefängnis in Belfast angesehen und sind ein bisschen durch die Stadt spaziert. Heute haben wir einen Ausflug nach Dublin gemacht. Dublin war voll mit Leuten und hat uns nicht so gut gefallen. Irgendwie überrannt und stressig. Nur das Mittagessen in einem echt italienischen Restaurant mit super Spezialitäten und hausgemachten Nudeln war ein Highlight! Evi ist dann um fünf zurück nach Wien bzw. München geflogen. Alle Fotos
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Edinburgh Schloss und Palast
Nachdem heute ein wunderschön sonniger Tag war, machte ich mich gleich in der Früh auf nach Edinburgh. Als erstes marschierte ich hoch zur Burg, die ganz Edinburgh überblickt. Leider wusste ich nicht, dass heute Tag der offenen Tür war! Vorteil - kein Eintritt, Nachteil - tausende Touristen! Ein ruhiges Plätzchen habe ich heute nicht finden können! Die Burg ist eigentlich eine Zitadelle - eine kleine Stadt für sich, mit Kirche, Herrenhaus, Bürgerhäusern, Gefängnis und Wehrmauern. Wie schon gesagt, war sie leider mit Touristen überfüllt. Nach einem Mittagessen im Norden der Stadt, sind wir zum Palast weitergezogen. Dieser hat nicht am Tag der Offenen Tür teilgenommen und somit mussten wir Eintritt zahlen. Die Anzahl der Touristen hielt sich somit dankenswerterweise in Grenzen! Im Palast gibt es auch eine Bildergalerie aller schottischen Könige. Die Galerie hat eine witzige Geschichte. Die Bilder der Könige sind alles nur Portraits die alle gleichzeitig im 17. Jahrhundert dem Maler Jacob de Wet, der Jüngere, in Auftrag gegeben wurden. Es handelt sich um 140 Bilder der schottischen Könige. Jacob de Wet wusste zu der Zeit natürlich nicht, wie all diese alten Könige wohl ausgesehen haben und zum recherchieren war er zu faul. Die Lösung seines Problems lag auf der Hand. Er malte alle Leute in seinem Wohnhaus - den Metzger, die Prostituierte, den Frisör und so weiter. Die Geschicht klingt an den Haaren herbeigezogen - ich glaube aber, dass sie wahr ist - die Bilder sind der Beweis! Die Personen auf den Bildern haben alle sehr markante Gesichtszüge - und sie wiederholen sich! Mal von einer Seite, mal von der anderen, aber definitiv dieselbe Person. Und keine edlen Gesichtszüge wie auf anderen Portraits - nein markante Nase, spitzes Kinn, Säufernase usw. - echt witzig! Zur Galerie
Wizards and Warriors
Gestern hab ich die halbe Klasse hier zusammengesammelt und wir haben alle gemeinsam auf eine eintägige Bustour genossen. Überraschenderweise habe ich es geschafft, dass 17 von 18 Leuten pünktlich vor Ort waren. Die Bustour war - trotz furchtbarem Wetter - ein voller Erfolg. Das furchtbare Wetter muss ich noch näher erläutern: Waagrechter Schneeregen! Wir hatten stellenweise soviel Wind (kaltnasser Wind), dass wir uns kaum aufrecht auf den Beinen halten konnten! Und das ist ausnahmsweise mal nicht übertrieben! Nach einem kurzen Stopp an einem Aussichtspunkt an der Ostküste südlich von Edinburgh an dem man angeblich (bei guter Sicht) Bunburgh Castle sehen kann, fuhren wir dann auch dorthin - zu Bunburgh Castle. Bunburgh Castle (gesprochen Banboro) ist eine wirklich beeindruckende Burg auf einem steilen Felsen direkt am Meer. Wenn das Wetter nicht so schlimm (ich möchte nochmal auf den waagrechten Schneeregen hinweisen) gewesen wäre, wäre die Burg wahrscheinlich nur halb so beeindruckend gewesen! Man konnte sich richtig in die Zeiten hineinversetzen - stürmischer Wind, kalte feuchte Gänge, nur eins kann ich mir nicht erklären: Wie kommt man bei so einem Wetter auf die Idee einen Kilt zu tragen? Beim zweiten Schloss - Alnwick Castle - klarte das Wetter dann zum Glück auf. Die Sonne war zwar noch hinter dicken Wolken versteckt und der Wind war eisig, aber kein Schneeregen mehr! Alnwick Castle (gesprochen Ännik) ist unter anderem Drehort von Harry Potter! Ich muss mir unbedingt nochmal die Harry Potters ansehen, um herauszufinden, welche Teile dort gedreht wurden! Das andere witzige Detail an Alnwick ist - es ist das halbe Jahr noch bewohnt - von Oktober bis März. Im Sommer sind die Blaublütler dann in ihrem Sommerschlösschen… Naja, interessant ist dabei, dass das Schloss für Besucher frei ist und man quasi durch die normalen Wohnräume der Schlossbesitzer spaziert! Und das Schloss ist wirklich eins-A! Barocke Möbel, teure Teppiche, Luster, edles Geschirr… sieht alles so ähnlich aus wie Schönbrunn von innen! Nur dann zwischendurch ein Plasma-Fernseher, ein-zwei Stofftiere, Bilder von den Kindern! Einfach total faszinierend! Nach Alnwick Castle gings auf die Heimreise in Richtung eines berümten Aussichtspunkt - Scott’s View, benannt nach dem Schriftsteller Walter Scott. Aussichtspunkt! Bei dem Wetter! Und vorher noch ein Spaziergang durch den Wald zu William Wallace Statue - na toll! Aber das Glück war wieder mal auf unserer Seite! Kaum bei William Wallace angekommen war der Himmel blau soweit das Auge reichte und strahlender Sonnenschein! Leider war es noch ein bisschen zu diesig um den Ausblick von Scott’s View in seiner vollen Schönheit zu genießen - trotzdem war es ein gelungener Abschluss! Zur Galerie
Schule PEPTEC-2 in Schottland
Wiedermal wurde ich von Schlumberger auf Schulung geschickt. Fünf Tage 10kpsi Pressure School und direkt danach zwei Wochen PEPTEC-2 - alles in Livingston, gleich neben Edinburgh. Edinburgh ist eine traumhaft schöne Stadt! Selbst bei strömenden Regen und dazu passendem Wind, habe ich mich sofort in diese Stadt verliebt! Wenn ich mir eine Stadt aussuchen müsste, die nicht in Österreich liegt, um dorthinzuziehen, würde ich Edinburgh wählen. Edinburgh ist, wie auch Wien hügelig und man kann, wenn man am richtigen Fleck steht, auf einer Seite das Meer und auf der anderen Seite Edinburgh Castle sehen. Edinburgh Castle ist eine steile Festung, um die herum die Stadt entstanden ist. Neunzig Prozent der Häuser hier in Edinburgh sind gut erhaltene Mittelalterliche Steinbauten, die der ganzen Stadt ihre Atmosphäre geben. Am Sonntag hab ich auch gleich eine Tour zum Loch Ness unternommen. Loch Ness liegt ungefähr 250km nördlich von Edinburgh. Auf dem Weg dorthin habe ich mit dem Hamish Highland-Rind bekanntschaft gemacht und die Heimat von Rob Roy und William Wallace zu sehen bekommen. Über die beiden Filme hat sich unser Busfahrer besonders ausgelassen. Am meisten hat er sich über den Film Braveheart beschwert und die offensichtliche Fehlbesetzung durch Mel Gibson. Na gut, da er den Film produziert hat, war klar, dass er sich selbst mit der Hauptrolle besetzt. Vor allem zwei Sachen hatte Andy (der Busfahrer) auszusetzen - Mel Gibson ist viel zu klein - William Wallace war ein Hühne von über zwei Metern Größe, aber Mel Gibson ist nicht wirklich bekannt dafür besonders groß gewachsen zu sein. Das andere Problem (ganz zu schweigen von der historischen Grundlage zum Film) war, dass Mel Gibson meint alle Schotten würden jedes R im Satz extra lang rrrrollen. Da hätte Mel besser RRRRob RRRRoy McGrrrregorrr spielen sollen - Rob Roy war ja historischen Berichten zu Folge auch ein eher kleiner Mann. Naja, da hat sich wohl jemand in seinem Stolz verletzt gefühlt… Tja, nach der Fahrt durch das wunderschöne Schottische Hochland sind wir dann auch in Fort Augustus am Loch Ness angekommen. Auf der Bootsfahrt über den großen Süßwassersee (Loch Ness enthält mehr Süßwasser, als alle anderen Seen in Großbritannien gemeinsam!) hatte ich dann auch das Vergnügen Nessie zu fotografieren! Ehrlich, ihr könnt euch die Fotos ansehen! Noch ein Wort zum Schottischen Wetter - April, April! Ehrlich! Das Wetter hier ist faszinierend. Jede halbe Stunde wechselt es von Sonnenschein zu strömendem Regen. Dank dem immerherrschenden Wind ist das Wetter äußerst wechselhaft! Zur Galerie